Archive | Oktober, 2006

Drinnen oder Draussen ?

11 Okt

Ich hatte mir mal den Spaß gegönnt, eine Runde Pebble Beach in einem überaus beeindruckenden Indoor-Golfsimulator zu spielen. Die Erkenntnis war: lustig, aber nicht realistisch genug (was Chips, Putts und getoppte Bälle angeht).

Nun gibt es den "Golf Optimizer", eine Driving Range fürs Wohnzimmer, den Keller oder wo man sonst noch zu Hause den Schläger schwingen möchte bzw. kann. Das Gerät sieht auf den ersten Blick wie ein hübscher DSL-Router aus, soll aber "mit stroboskopischer Digitalfotografie alle wichtigen Parameter des abfliegenden Golfballs" messen können.

 

[Bildquelle: http://www.golf-optimizer.de]


Ich frage mich also, wie das genau funktionieren soll und lese weiter …

"Der Golf-Optimizer ist das Diagnosegerät zur präzisen Bestimmung der Flugparameter eines Golfballes innerhalb der ersten Zentimeter der Flugbahn. In Millisekunden folgende Blitzaufnahmen des abfliegenden Balles werden in einem Computer gespeichert. Die gemessenen Parameter erscheinen in einem Display. Der Spieler erhält nicht nur Informationen über die erzielte Weite und die Flugbahn des Balles. Auch Schlägerführung und Schlägerstellung werden präzise ermittelt und angezeigt. Die Ursachen für Slice, Hook, Push und Pull werden somit exakt ermittelt." [Quelle: www.golf-optimizer.de]

Das erinnert mich ein bisschen an die kontrovers diskutierten Gimmicks wie z.B. den Digital Swing Guide, besonders ob der Genauigkeit und der Trainingstauglichkeit. Aber da die Tage kürzer werden und die Wintersaison schon bald vor der Tür steht, war ich natürlich neugierig, wieviel denn der Spaß kosten soll. Und was sehe ich … mit 2.200 EUR ist man dabei.

Da stellt sich mir natürlich sofort die Frage des echten Werts. Und da ich immer noch die Euros in Deutsche Mark umrechne, überlege ich auch, ob mir so ein Golf Optimizer 2.200 EUR bzw. 4.400 DM wert wäre. Ich könnte ja für 2.200 EUR auch eine Jahresmitgliedschaft erwerben, eine Trainingswoche mit meinem Pro buchen und noch dazu ein warmes Wintergolfoutfit kaufen, damit ich nicht in der Bude trainieren muss. Und das alles für 2.200 EUR. Also wieder mal ein Dilemma – Drinnen oder Draussen?

Aber vielleicht hat schon jemand seine Erfahrungen mit dem Golf Optimizer gemacht und kann mir davon erzählen. Ich bin gespannt.

Ein kleines Andenken …

6 Okt

… an den Golfsommer. Nun werden die Tage wieder kürzer und die Klamotten dicker.

Ost statt West

6 Okt

Dass ich den Stolper Westplatz mag, weiß jeder, der mit mir die eine oder andere Runde spielt. Ich finde das Layout toll und die spielerischen Möglichkeiten, die einem der Platz bietet (ob diese dann aber auch wirklich von mir umgesetzt werden, steht auf einem anderen Blatt).

Allerdings lese oder höre ich die eine oder andere Geschichte über den Ostplatz in Stolpe und jedesmal muss ich mir eingestehen, dass ich dieses Stück angelegter Natur noch nicht in spielerischen Augenschein genommen hatte. Gestern ergab sich jedoch die Gelegenheit, mehr aus Zufall als aus Kalkül.

Ursprünglich hatten wir (einige Teammitglieder und ich) vor, den Westplatz angesichts der kommenden Meisterschaft am Sonntag nochmal zu spielen, um die Bahnen wie ein Weltklasse-Bobpilot vor dem geistigen Auge zu haben. Allerdings wurde an diesem Tag ein Jugendturnier ausgetragen, so dass wir auf den Ostplatz auswichen.

Ich freute mich, denn ich lerne gern neue Plätze kennen. Und der Ostplatz liegt noch relativ jung und karg in der Ebene. Die Spielbahnen sind recht wellig und die Grüns erfordern ein genaues Lesen der Breaks. Wasser kommt hier und da ins Spiel, Bunker tun dies häufiger, es wird aber nie wirklich fies. Letztendlich ist es allerdings nicht der Platz, der einige Schläge kostet, sondern wie fast immer das eigene Unvermögen ;-)

 

 

War ja klar … der dritte Schlag landete im linken Teich.
[Bildquelle:
http://www.golfclub-stolperheide.de]

 

 

Da die Tage leider immer kürzer werden, habe ich auch nur die ersten neun Löcher gespielt, und es hat mir eine Menge Spaß gemacht. Den Westplatz finde ich aber trotzdem schöner :-)

Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen

4 Okt

Wer kennt das nicht. Da spielt man einen wunderschönen Golfplatz und geniesst jede Sekunde auf dem Course. Die Clubhausterrasse ist toll, das Essen schmeckt und Mitglieder sowie Angestellte sind einfach nett und zuvorkommend. Wenn einem also solch gute Sache widerfährt, das ist schon (nein, kein Asbach Uralt) eine Beschreibung wert. Dann möchte man davon berichten und mitteilen, wie sehr es einem gefallen hat.

[…]

Geduld ist eine Tugend

4 Okt

Was für ein komisches Wort doch "Brückentag" ist. Aber so komisch es sich auch anhört, wenn man wie ich die Gelegenheit hat, solch einen Brückentag als Urlaubstag zu geniessen, ist das schon etwas Feines. Und noch besser wird es, wenn Frau und Kind eigene Aktivitäten an diesem Tag haben … also stand für mich Golf auf dem Programm, was sonst!

Da ich diesen Vor-Einheitsfeiertags-Montag recht kurzfristig in meine Freizeitplanung einbezog, hatte ich auch nicht die besten Karten, noch in eine Turnier-Startliste für diesen 2. Oktober zu kommen. Ein Wartelistenplatz für das Montagsturnier auf der Golfrange Berlin war das einzige, was ich ergattern konnte, jedoch ohne Erfolg für die letztendliche Teilnahme.

‚Was solls‘ habe ich mir gedacht und überlegt, welchen herrlichen Platz ich an diesem freien Tag wohl spielen sollte. Am kommenden Sonntag stehen die Berlin/Brandenburger Betriebssportmeisterschaften auf dem Programm und da käme eine Übungsrunde sehr gelegen. Also vielleicht Stolpe, um den Austragungsort noch besser kennen zu lernen. Oder doch lieber ein Platz, den ich noch nicht gespielt hatte?

Schlussendlich war ich pragmatisch. Da ich nicht weit fahren und mich ganz dem Üben hingeben wollte, hiess mein Ziel Märkischer GC Potsdam in Phöben – nur ein Katzensprung entfernt. Und den 9-Loch-Course (Par 36) kenne ich gut genug, um mich nur auf meine Schläge konzentrieren zu können.

Bei der Ankunft war ich zunächst ziemlich überrascht, dass überhaupt so viele Automobile auf den Parkplatz passten. Startzeiten waren laut Computersystem kein freies Gut mehr und ich willigte dennoch voller Vorfreude ein, mich als drittes Rad einem Zweierflight anzuschliessen.

Pünktlich um 12.55 Uhr fand ich mich am ersten Tee ein, als ein Ehepaar sichtlich gehetzt fragte, ob sie gleich mit ihrer zweiten Runde weitermachen könnten. Ich sagte zu und begrüßte im nächsten Augenblick meinen Flightpartner, der wohl mit seiner Mutter auf die Runde gehen wollte. Als ich die Dame ebenfalls höflich begrüßte, erwiderte sie bananekauend, dass man nun gerade eine Stunde gewartet hätte, um alleine zu spielen. "Aber wir haben nichts gegen sie, wir kennen sie ja schliesslich auch nicht". Au Backe, was für eine Mistkuh. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht und wenig Lust auf die nähere Bekanntschaft bot ich an, einfach fünf Minuten vor den beiden allein zu starten … was im Nachinein einer meiner besten Entscheidungen war.

Dennoch lief ich an Loch zwei auf das hektische Ehepaar auf. Kein Blick nach hinten, das Handy an seinem Ohr und zum Durchspielen keine Chance. Da wurde getrödelt, geherzt und bei einem Querschläger ins Wasser auch mal getröstet … zwei Minuten lang mitten auf dem Fairway.

Auf meinen zweiten Neun lief ich dann hinter einem anderen Ehepaar hinterher. Kein Durchspielen und auch keine Anstalten, vielleicht gemeinsam die Runde zu spielen. Nachdem diese beiden jedoch abkürzten, lief ich auf einen wirklich lahmen Dreierflight auf, der mich aber – als einziger – freiwillig durchliess. Danach erblickte ich vor mir ein anderes Ehepaar. Er fummelte nach jedem Schlag an seinem Bag herum (wahrscheinlich hatte er Eisenhauben), sie bewegte sich mit 50m-Schlägen vorwärts. An der siebten Bahn suchten sie zehn Minuten lang einen Ball im Rough, während ich am Abschlag stand. Und dann tat ich etwas, was ich ansonsten total verabscheue … ich schlug ab und rief Fore. Jetzt hatte es Klick gemacht und ich durfte grosszügigerweise durch.

Unnötig zu erwähnen, dass ich am Abend total fertig war. Klar, jeder hat mal angefangen oder eine miese Runde gespielt und ich mag auch keine Drängler. Aber der Blick nach hinten und das lockere, aber zügige Spiel, sind für mich einfach Basics des Miteinanders auf dem Platz. Die Übungsrunde hatte sich für mich in ein mentales Bootcamp verwandelt und ich hatte zum wirklich allerersten Mal das Gefühl, dass Golf keinen Spaß machen könnte.