Equipment: Schläger


Spätestens mit dem Erlangen einer Platzreife dürstet es den Neugolfer nach eigenem Material. Manche haben sich vielleicht schon während der ersten Lernphase nicht auf das Leihbesteck des Pros verlassen wollen, aber nun ist es meistens an der Zeit, sich über sein eigenes Equipment Gedanken zu machen. Und auch hier gilt … es geht günstig und auch teuer. Das muss jeder/jede nach Gusto und Geldbeutel entscheiden. Nur sollte man aus meiner Sicht darauf achten, keinen Schrott zu kaufen. Denn auch hier gilt der alte Handwerkerspruch: „Nix ist so teuer wie billiges Werkzeug!“

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1. Die Eisen

Die Eisen bilden die Basis eines jeden Bags … und gerade am Anfang auch die Basis des Spiels. Ich habe am Anfang gerade darauf viel Wert gelegt und kann mich deshalb ganz gut auf meine Eisen verlassen. Die Wahl der richtigen (und passenden) Eisen sollte man nicht allein und vor allen Dingen nicht allein nach optischen Kriterien treffen. Idealerweise vermisst euch euer Pro. Er wird dann auch die richtigen Empfehlungen geben … entweder sehr markenneutral oder – falls er selbst eine Marke repräsentiert – eben auch von dieser Marke. Dabei ist es mittlerweile schon sehr verbreitet, dass man bei Markenschlägern ein Fitting inklusive hat, also die Schläger nach dem Vermessen durch den Pro in den Grundparametern angepasst werden können. Diese sind u.a. Schaftlänge, -flex und Lie (weitere Infos bei Wikipedia).

Eisen

Eisen @ Golflaedchen.de

Die Frage, ob man Blades oder Cavity Back-Eisen spielen soll, erübrigt sich meiner Meinung an dieser Stelle. Denn für Einsteiger üben Blades zwar eine gewisse Faszination aus (meist optisch, so auch bei mir), sind aber für High- und Mid-Handicapper alles andere als ratsam. Aus meiner Sicht ist die Entscheidung hinsichtlich der Qualität des Satzes entscheidend. Ich rate dazu, keinen Schrott aus Fernost via Auktion zu kaufen, sondern auf Markenschläger (und da gibt es sehr sehr viele) zu setzen – und bei etwas knapperem Budget auch gern auf Vorjahresmodelle zu schauen, die sowohl im Proshop als auch im Internet recht günstig zu haben sind. Die Tests in den einschlägigen Golfmagazinen und -journalen waren für mich anfänglich superinteressant, bis ich gemerkt habe, dass fast alle Eisen die Noten 1 oder 2 bekommen haben. Ausserdem finde ich Tests von „Normalgolfern“ für „Normalgolfer“ wesentlich aussagekräftiger.

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2. Driver & Fairwayhölzer

Der Driver … er verheisst uns unendliche Weiten und die Anerkennung der Kumpels im Flight. Und er zieht uns auf die dunkle Seite der Macht. Das sage ich bewusst als Mann für Männer. Denn auf der anderen Seite bin ich noch keiner Golferin begegnet, die einen Driver nicht beherrscht hätte. Frauen sind da (meine persönliche Erfahrung) wesentlich professioneller – wenn sie es drauf haben, ist der Driver im Bag. Wenn nicht, dann nicht. Männer haben den Driver (wenn sie denn einen besitzen) fast immer im Einsatz, auch wenn es gar nicht funktioniert.

Ich selbst habe den Driver erst in mein Bag gepackt, als ich mich für die nächste Stufe fähig empfand: am Übergang vom unwissenden Ungeübten zum wissenden Ungeübten. Geholfen hat es nur ein wenig. Es gibt Tage, an denen klappt es mit dem Driver und es gibt Tage des Gegenteils … und nicht immer lass ich den Driver stecken.

Driver

Driver @ Golflaedchen.de

Bei der Vielfältigkeit der Drivermodelle verschlägt es mir den Atem. Ein Überblick ist recht schwierig, zudem jedes Jahr neue Supermodelle das Licht des Marktes entdecken (Vorjahresmodelle sind deshalb ein gutes Terrain für Schnäppchenjäger). Der aktuelle Trend liegt momentan im Customizing, also der Möglichkeit, seinen Driver mittels Schrauben o.ä. auf den eigenen Schwung einzustellen. Wichtig empfinde ich bei der richtigen Driverwahl aber auch ganz besonders den Schaft, der nicht selten den Unterschied zwischen Licht und Schatten ausmacht.

Die Fairway-Hölzer sind irgendwie die Lückenbüßer der Klasse geworden. Das Holz 3 nehmen diejenigen, deren Driver nicht geht. Und das Holz 5 wird häufig durch ein Hybrid ersetzt. Ich sehe eher Frauen gut mit den Hölzern spielen. Ich selbst greife zu meinem Holz 3, falls der Driver mich in die Wicken zwingt.

Wie bei allen anderen Schlägern auch, helfen Demo-Days der Proshops oder Hersteller weiter, auf denen ihr die verschiedenen Driver und Hölzer testen könnt. Aber auch jeder Proshop wird für euch die Schlagfläche abkleben und euch einen Driver für die Driving Range zum Testen geben.

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3. Hybridschläger / Rescues

Rescue

Rescue @ Golflaedchen.de

Eine tolle Erfindung, um aus dem Semirough oder anderen schwierigen Lagen mit einem Mindestmaß an Ehre zurück ins Spiel zu finden. Um sie als Ersatz für das Eisen 5 einzusetzen bin ich zu sehr old school. Allerdings haben die Hybriden nicht nur ihre Berechtigung für den Einsatz durch golftechnisch noch nicht gefestigte Einsteiger, sondern werden durch alle Handicapklassen gespielt. Mein Rescue ersetzt das Holz5.

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4. Wedges

Das Spiel ums Grün ist elementar. Nichts ist schlimmer, als um die Fahne herum zu hacken. Die Wedges sind für dieses Spiel rund ums Grün gebaut. Dabei nimmt die Vielfalt der Wedges stetig zu, auch befördert durch die Tatsache, dass viele Spieler kein Eisen 4 mehr im Bag haben und somit Platz für ein drittes Wedge haben (wir erinnern uns aus der Platzreifeprüfung, dass in offiziellen Wettspielen maximal 14 Schläger mitgeführt werden dürfen). Die grundlegenden technischen Fertigkeiten vorausgesetzt, gehören Wedges aus meiner Sicht zu den wichtigsten Schlägern im Bag. Die Bandbreite der Schläge ist groß; und nur um einige zu nennen: der Pitch und der Chip, der Lobshot und natürlich der Bunkerschlag.

Wedge

Wedge @ Golflaedchen.de

Standardmäßig beinhalten die Eisensätze ein Pitchingwedge, manchmal auch ein Sandwedge. Persönlich habe ich noch ein Gapwedge für die Lücke zwischen meinen 52° und 56° dabei. Ein Lobwedge mit 60° habe ich aus meinem Bag verbannt – testen musste ich es dennoch :)

Bei den Wedges gibt es einige Unterscheidungsmerkmale. Zuallererst der Loft, dann aber auch der Bounce sowie das Groove-Design. Hier sollte man unbedingt verschiedene Modelle testen – kaum zu glauben, wie groß die Unterschiede sein können.

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5. Der Putter

Der Putter ist die Flamenco-Tänzerin unter den Schlägern. Das Verhältnis zum Putter ist immer leidenschaftlich und bildet das gesamte Spektrum emotionaler Extreme ab. Es gibt heisse Onenight-Stands mit schmutzigen Trennungen bis hin zu jahrelangen Bindungen, die denen eines Schwanenpaares nahe kommen. Bei den Tour Pros gibt es kaum Geschichten über Driver, Eisen oder Rescues, aber wahre Mythen über die Beziehungen zu ihren Puttern.

Putter

Putter @ Golflaedchen.de

Nirgendwo anders ist die Vielfalt größer (nach meiner subjektiven Meinung). Es gibt unterschiedlichste Kopfdesigns wie Blade, Mallet oder Spicy-Design. Es gibt die klassischen Schäfte und Belly-Putter. Hier ist testen angesagt. Testet euch durchs ganze Programm. Die Form, das Gewicht, der Schaft, die Optik, das Insert, der Loft, der Preis, alles muss passen. Einen Putter sollte man am besten niemals ungetestet im Internet kaufen. Ich habs gemacht … reden wir nicht drüber.

 

 

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