Archive | Juni, 2006

OKI und Golf – oder: Noch ein Grund, montags zu spielen

9 Jun

Als Golfer hat man es immer leichter. Golf entwickelt sich zum Breitensport, Firmenturniere bieten herrliche Abwechslung und durch Business- bzw. Afterworkgolf lernt man meist nette Menschen und viele Golfplätze kennen.

 

An Gründen für eine schöne Runde hat es mir bisher noch nie gemangelt. Allerdings habe ich davon auch nie genug. Ich sammle sie sozusagen, wie früher die Panini-Bilder zur Fußball-WM oder die Bilder von Captain Future und seiner Crew.

 

Meine Sammlung an Golf-Gründen ist also nicht schlecht (sogar ein medizinischer ist dabei). Und ich habe auch noch einen neuen entdeckt. Den OKI After Work Golf Cup. Warum das gerade OKI macht? Keine Ahnung. Aber irgendwie ist es wie mit der WM, wo sogar auf dem Waschmittel ein kickender Bär abgebildet ist. Aber im Gegensatz zum Fußball (den ich sehr liebe) macht mir das beim Golf nichts aus, zumal die Beweggründe von OKI für mich als bekennenden VcG-Spieler und damit in der öffentlichen Diskussion gern als schmarotzenden Graugolfer dargestellten Spieler sehr nobel (und auch ein bisschen clever) rüberkommen.

 

 

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"Ganz bewusst belohnt der OKI AWGC Greenfee-Spieler. Einerseits sind die Turnierteilnehmer motiviert, verschiedene Golfanlagen in ihrer Region kennen zu lernen. Andererseits können die austragenden Golfanlagen mit regelmäßigen zusätzlichen und dringend benötigten Erlösen rechnen. Nicht zuletzt reflektiert das Konzept des OKI AWGC die Tatsache, dass in den vergangenen Jahren der Anteil so genannter „Fern“- oder „Gast“-Mitgliedschaften bei Neu-Golfern dramatisch angestiegen ist. Im Jahre 2005 sind nach Expertenschätzungen erstmals mehr ortsunabhängige als traditionelle Golf-Mitgliedschaften verkauft worden."

(Quelle: http://www.awgc.de)

 

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Mich haben sie jedenfalls gekriegt und natürlich habe ich mich registriert. Nun kann ich immer montags ein vorgabewirksames 9-Loch-Turnier spielen und feine Preise abräumen (wozu doch neue Gründe gut sind …). Vorgabewirksam ist es bei neun Löcher natürlich nur bis zum Handicap von 18,5, aber sollte ich mal darunter liegen, spiele ich halt nur noch um Ruhm, Ehre und die Sponsorenpreise.

 

In Berlin/Brandenburg wird in Kallin und im Potsdamer GC aufgeteet. Die Anmeldung zur Turnierserie ist kostenlos, die Startgebühren belaufen sich in der Regel auf das Greenfee und die Turniergebühr/Startgeld. Da Kallin nach 17.00 Uhr nur noch 20 EUR für die 18-Lochrunde auf dem Meisterschaftsplatz verlangt, dürfte sich der finanzielle Aufwand in Grenzen halten.

 

Nachtrag zu den Turniergebühren: In Kallin kostet die Turnierteilnahme schlappe 15 EUR, im Potsdamer GC 20 EUR.

Herber Ballverlust

9 Jun

Kallin gestern, 18.20 Uhr, Tee 1. Eigentlich wollte ich schon eine halbe Stunde vorher abschlagen, aber der Weg wird lang, wenn man die Welt zu Gast hat.

Nach einem Lunch mit Golfblogger und Matchplay-Companion Alexander hatte ich so richtig Lust auf die Runde bekommen, wobei ich mich noch lieber seinem Flight in Gatow angeschlossen hätte, aber keine Chance das Büro hielt mich fest.

So machte ich mich also auf den Weg nach Kallin, um die Front Nine des Meisterschaftsplatzes zu spielen. Die gelben Abschläge sind wieder frei und ich zückte voller Tatendrang mein Holz 3 (ja genau, die olle Keule, die mir mittlerweile ans Herz gewachsen ist). Es sollte eine echte Trainigsrunde werden, ganz bewusst auch mit den Schlägern, die sonst nicht so gut gehen und auch ganz bewusst mit mehr Risiko.

Probeschwung, Ausrichtung, kurzer Schwunggedanken, Draufhauen. So kann es immer losgehen. Schnurgerade aufs Fairway und lang. Mit stolz geschwellter Hühnerbrust machte ich mich auf den Weg, dieses Par 5 zu meistern. Der zweite Schlag, ein Eisen 5, flog dünn getroffen in einer flachen Fade-Flugbahn (okay Slice, Fades sind ja immer gewollt) Mitte Fairway. Mit dem dritten wollte ich das Grün angreifen – und landete im Bunker.

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Nett! Die Kalliner sind so optimistische Zeitgenossen, dass sie auf dem ersten Par 5 (Bahn 1) anscheinend die Eagle-Chance immer voraussetzen ;-) [Bildquelle: www.golf-kallin.de]

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Prost Mahlzeit. Drei Schläge habe ich gebraucht, weil das Sandwedge so locker durch den Sand ging, das der Ball immer nur vier Meter flog, aber was solls, das war ja eine Trainingsrunde zum Lernen. Und was habe ich auf den nachfolgenden Löchern gelernt? Man kann niemals genug Bälle dabei haben!!

Das Rough in Kallin steht so hoch, das jeder Ball darin verloren war, naja fast jeder; zwei habe ich wiedergefunden. Aber selbst ein Reinroller war weg, ich konnte es nicht fassen. Und als ich an der Neun mit meinem letzten Ball abschlagen wollte, habe ich schon ein wenig Druck verspürt … aber es sollte ja eine Trainigsrunde werden.

Ich rate also allen, die den Platz in Kallin dieser Tage spielen wollen und die nicht hundertprozentig gerade sind, genügend Bälle mit auf die Runde zu nehmen. So ein ballschluckendes Rough habe ich bisher nur einmal in Gross-Kienitz auf dem Robert Baker-Platz erlebt. Acht (!) Bälle hat mir das Kalliner Stück Natur auf meinen neun Bahnen abverlangt. Aber schön wars trotzdem!

Achtzehn Loch in den Sonnenuntergang

2 Jun

Zwei Wochen Sonne, Strand und Meer. Zwei Wochen ohne Golf. Gestern sollte sich nun herausstellen, ob sich mein Schwung nach den letzten Katastrophen wieder erholt oder völlig verabschiedet hat.

Golfplatz Stolper Heide hieß das gelobte Land und es sollte auch gleich zu Beginn der Driver zum Einsatz kommen – top oder flop. Es wurde flop, auch wenn die Länge stimmte (200m, davon 100 geradeaus und 100 nach rechts). Mit eingekniffenem Schwanz also das Eisen 5 gezückt und mit einer Drei gestartet.

Unnötig zu erwähnen, dass ich nicht mehr in die Punkte kam. Aber das schreckte mich nicht ab. Nach der Devise "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel" gab ich an Bahn 2 meinem alten – im englischen würde ich das Wort ‚ancient‘ benutzen – Holz 3 die Sporen. Und der Ball floooooooog.

Insgesamt hatte ich eine für meine Verhältnisse tolle Runde. Das Holz 3 fand immer (!) das Fairway, vier Pars und eine Gesamtzahl von 29 Putts streichelten meine Seele. Der geneigte Leser erkennt sofort, wo mein Potenzial (positiv) bzw. meine Fehler (negativ) stecken – auf dem Fairway. Fünf Strafschläge und ein verschiss… Luftschlag. Aber gut zu wissen, dass man noch viel besser spielen könnte ;-)

Home sweet home!

1 Jun

Da bin ich nun wieder, voller Vorfreude auf eine abendliche Runde in Stolpe. Das ist aber auch bitter nötig, denn Kroatien, so schön und sonnig es auch war, ist nunmal ein schwarzer Fleck auf des Golfers Landkarte. Zwischendurch hatte ich die verwegene Idee, mir eine Golfzeitschrift zu kaufen, konnte aber in keinem Kiosk eine finden – kein Wunder, wo es doch in Kroation gerade mal drei Plätze gibt.

Aber egal, der Urlaub war klasse und ich habe die Golfabstinenz ganz gut weggesteckt. Aber umso mehr freue ich mich auf die heutige Runde!