Archive | August, 2007

Deutsche Golf-Betriebssportmeisterschaft

30 Aug

Uhhhh, was klingt das groß … hört sich kompliziert an, isses aber nicht.
Wie ich vor meinem Urlaub berichtet habe, konnte ich mich über eine gelungene Qualifikation zur Deutschen Golfmeisterschaft der Betriebsportler freuen. Austragungsort waren die Platze des Gut Heckenhof und Schloß Miel und ich ging für unsere BSG Business’N’Golf in der HCP-Klasse D (26 – 36) an den Start.

Aber nochmal von vorn. Am Anfang stand für mich die Frage, wie ich am besten nach Köln gelangen sollte. Ich entschied mich fürs Fliegen und war – als Vielflieger kaum zu glauben – total nervös, weil ich die ganze Zeit Angst um meinen Driverkopf im Bauch des Flugzeugs hatte. Aber es ging alles gut. Und angekommen in Köln/Bonn dauerte es eine halbe Ewigkeit, bis wir endlich im Mietwagen saßen. Da im Vorfeld alle Hotelzimmer in der Nähe der Plätze ausgebucht waren (und ich mit meiner wundervollen, aber nichtgolfenden Frau unterwegs war), entschieden wir uns für das Le Meridien am Kölner Dom. Nachdem wir drei mal um den Domplatz gefahren sind (gefühlte zwei Stunden), konnten wir endlich einchecken … und der Ausblick auf den Kölner Dom machte vieles wett. Leider war es auch schon mächtig spät. Und als wir im Gut Heckenhof bei Eitorf zum Come Together eintrafen, räumten die Kellner gerade die letzten Teller in die Küche. Also wieder zurück nach Köln.

Am nächsten Morgen hiess es BANZAI. Ich hatte meine Startzeit in Heckenhof um 11.44 Uhr. Die Klassen A und B spielten ihren ersten Finaltag auf dem Platz Schloß Miel. Gemeinsam mit Regina und Falk ging es los. Mein erster Drive flog zu hoch (und damit auch nicht besonders weit), lag aber gut am rechten Fairwayrand. Ich hatte mir im Vorfeld einen Gameplan für das erste Loch überlegt und wollte souverän und ohne Hektik den zweiten vorlegen und mit dem dritten aufs Grün. So die Theorie. Also legte ich den zweiten vor und hatte noch ein Wedge ins Grün. Einmal getoppt, zwei mal getoppt, mit dem fünften an den Grünrand, ein langer Putt zu kurz gelassen, den nächsten nicht gemacht und schwupdiwups der erste Strich … Scheiss Gameplan.

Die ersten Neun waren durchwachsen, fühlten sich aber besser an, als die Scorekarte schwarz auf weiss zeigte … gut für meine Psyche. Auf den zweiten Neun spielte ich konstanter und holte mir u.a. durch zwei Pars und drei Bogeys 25 Nettopunkte, so dass ich am Abend mit 41 Points als geteilter 2. meiner Klasse feststand.

Am zweiten Tag startete ich mit der Führenden in meiner Klasse auf dem Platz Schloß Miel. Enger als Heckenhof, mehr Wasser als Heckenhof – und ein wunderschönes Loch 9, ein Par 3 mit Wasserfontäne und Sonnenblumenfeld.

Ich startete also mit einem tollen Drive und einem Strich ins Turnier (ich sollte mir angewöhnen, etwas früher am Platz zu sein und mehr zu üben). Dank zweier Pars und einigen Patzern meiner Mitspielerin konnte ich mich leicht in Führung setzen. Auf den zweiten Neun kam dann das Tal der Tränen. Striche auf den Löchern 12, 13, 14 und 17 holt keiner mehr raus. Ich war alle, etwas enttäuscht, aber auch happy, zwei aufregende Tage überstanden zu haben. Am Ende war es dann der geteilte 6. in der Klasse und der geteilte 24. Gesamtnetto.

Der Deutsche Meister gewann übrigens mit 66 Bruttopunkten … Rrrrrrrrespekt !

 

... geschafft …

Österreich

30 Aug

Für einen, der vom Meer kommt (nein, nicht die Nordsee, sondern die Adria) ist es manchmal schon schwierig, die eigene Psyche zu verstehen. Da hat man des Meer in den Genen und verliebt sich in die Berge … naja, die Wege des Herrn sind ja bekanntermaßen unergründlich.

Aber egal, diese Liebe zu Österreich trieb mich auch um, als ich vor der Aufgabe stand, mit einer Vorlaufzeit von gerademal drei Wochen eine adäquate Ferienbleibe in der Hochsaison zu finden. All meine Unschuldsbekundungen (der Job machte eine bessere Planung nicht möglich) gingen ungehört durchs Hirn meiner Frau und so machte ich mich auf die Suche. Und da wir Drei (mein Sohn ist vier, er sagt fast fünf) keine Lust auf einen überteuerte Ölsardinenurlaub hatten, kam Kärnten schnell als Ziel in Frage. Durch ein wenig Geschick und mächtig viel Glück bin ich dabei auf das Landhotel Moerisch gestossen. Familiär geführt und mit einem Haubenkoch ausgesattet, las sich die Beschreibung sehr gut, zumal noch ein Zimmer mit separatem Kinderzimmer verfügbar schien. Ganz nebenbei fiel mir auch auf, dass das Hotel direkt am Golfplatz des GC Millstätter See liegt – wie gesagt, ganz nebenbei.

Das Zimmer war unkompliziert und mit tollem freundlichen Service gebucht und zum ersten mal nahm ich meine Golfschläger mit auf Reisen. Nach einem Zwischenstopp in meiner Münchner Wohnung kamen wir gutgelaunt am Millstätter See an und waren sofort begeistert. Vom Balkon hatte ich Blick auf die 13. Bahn des Millstätter Kurses und mein Herz hüpfte vor Freude.

Nach der Startzeitenreservierung durch das Hotel fand ich mich für meine erste Runde auf dem Millstätter Platz am Tee 1 ein und traf dort Familie Schmidt am Abschlag, die ebenfalls im Moerisch wohnte (wir erkannten uns natürlich, denn das Hotel hat nur 40 Zimmer). Gemeinsam mit Ralph, Susanne und Sohnemann Jonas (mit einem beachtlichen Drive für seine 13 Jahre) ging es dann auf die 18 Löcher und ich kann sagen, dass ich mit den Dreien einen fantastischen Flight gefunden habe, der sich während des Urlaubs immer wiederfand, schon allein deshalb, weil Ralph ebenso golfverrückt ist wie ich (an dieser Stelle ein herzlicher Gruß!).

Neben der superangenehmen und lockeren Atmosphäre, profitierte ich auch besonders von der Platzkenntnis der drei Mannheimer. Auf einem Hochplateu über dem Millstätter See gelegen, ziehen sich die ersten Neun wie ein Schmuggelpfad hoch und runter und links und rechts durchs Gelände. Wunderschön in die Natur eingebettet, ist man hier mit einigen blinden und kniffligen Schlägen konfrontiert. Nicht umsonst gastiert hier auch die European Challenge Tour … und einfach kann ja jeder ;-)

Zum Beispiel die vierte Bahn. Das Handicap-1-Loch erfordert einen präzisen Drive ins Dogleg. Solltet ihr versuchen, die Bahn links wie auf der Graphik abzukürzen – vergesst es, denn der Berg ist im Weg. Rechts lauert dichter Märchenwald und das Fairway ist schön schmal. Der zweite Schlag geht dann blind über eine Kuppe. Und wer hier allein unterwegs ist, kann schon mal locker den Ball im Wasserhindernis oder sonstwo verlieren – man sieht ja nicht, wo er hinfliegt :-)

Oder die Sieben – bergauf über eine Schlucht, um dann das Grün anzugreifen, welches direkt vor einer Felswand liegt … einfach schön.

Durch das Kraxeln am Berg musste die Pumpe ordentlich arbeiten; und Golf ist definitiv ein Sport, sofern man kein Elektrocart benutzt. Aber wir sollten uns wieder erholen, denn die zweiten Neun unterscheiden sich sehr vom Bergprofil der ersten Halbrunde. Die zweite Kurshälfte ist flacher und es kommt, bis auf Loch 12, immer Wasser ins Spiel. Vielleicht ist mir hier auch deshalb ein Birdie gelungen :-)

Ursprünglich hatte ich vor, auch die Plätze in Bad Kleinkirchheim und St. Michael im Lungau zu spielen. Aber der Millstätter Course ist landschaftlich dermaßen schön, dass ich gar keinen Bock hatte, woanders zu spielen. Oder anders gesagt – der Millstätter Golfplatz hat mir jedesmal eine andere Seite gezeigt, so dass ich gar nicht weg wollte.

Einen Satz muss ich noch zum Hotel verlieren. Ich war so begeistert, dass wir schon beschlossen haben, im nächsten Jahr wieder dort zu urlauben. Die geschmackvolle und sehr herzliche Atmosphäre des Hauses und des gesamten Teams schaffte es, dass ich mich – ehrlich urlaubsreif – schon nach vier Tagen erholt zurücklehnte, wobei auch die exzellente Küche dazu beitrug. Über die abendlichen Fünf-Gänge-Menus hat sich nicht nur mein Gaumen gefreut, die Hüfte auch …