Man lässt sich gern dazu hinreissen, besondere Erlebnisse auch mit Superlativen zu belegen. So wollte ich den Start in die Turniersaison mit so etwas wie "Endlich geht es los …" einleiten. Blödsinn. Schliesslich war ich in diesem Jahr schon ein paar mal auf dem Platz und habe auch schon bessere Runden hingelegt. Aber dennoch … das Kribbeln und die Atmosphäre des ersten Turniers war dann doch klasse, mitreissend, genial … und verregnet. Zumindest am Start bot das Feld einen etwas enttäuschten Anblick. Die Laune konnte das Wetter dennoch nicht schmälern, zumal ich mit Blogger Alexander einen coolen Flightpartner hatte, so dass die Runde nicht nur verdammt windig, sondern auch sehr witzig war.
Ich hatte Glück und versemmelte meinen ersten Turnierabschlag in dieser Saison nicht. Erleichtert und ein bisschen zufrieden ging die Reise los. Wir spielten den alten 18-Loch-Kurs in Semlin, der nach der Erweiterung nun A/B-Schleife heisst, und mit einem kürzeren Par4 über 298m beginnt.
Dennoch verzog ich meinen zweiten Schlag fast ins Wasser. Der dritte vors Grün, der vierte aufs Grün, der fünfte ins Grün. Ein Bogey für einen Double-Bogey-Spieler – ich war zufrieden.
An der Zwei (Par5, 430m)wieder ein Bogey. An der Drei hörte es auf zu regnen, die Sonne kam raus und ich brauchte sieben Schläge für das Par4.
Der Kurs spielt sich lang und ich hatte mächtig mit dem Wind zu kämpfen. Glücklicherweise konnte ich jeden Abschlag (Drive würde ich die Eisenschläge nicht unbedingt nennen) auf dem Fairway platzieren. Jeden, bis auf den Abschlag an der Vierzehn … ich habe es mit geschätzen 60cm über die Lady geschafft.
Mein Glück war wohl, dass ich meine Treibschläge (Gruß an OH) relativ gerade auf dem Fairway platzieren konnte, was mich aber nicht davon abhielt, vier Löcher dank unterentwickelter Bunkerspielfähigkeit zu streichen. Mein Pro wartet schon und ich werde Sand fressen müssen …
Ein cooles Erlebnis war dann aber auch der Abschlag an der Achtzehn. Nicht meiner, Alexander hämmerte die Murmel mit seinem Eisen 5 unendlich weit Mitte Fairway. Wahrscheinlich wollte ich auch einen spektakulären Abschluss … und versenkte vier (!)Bälle im Wasser des Inselgrüns. Dennoch machte mich der Händedruck zum Gewinn der Nettowertung ein bisschen stolz und verlegen ;-)
PS: Vollmundig, wenn nicht sogar großmäulig, habe ich den Einsatz meiner alten Holz 3 bei diesem Turnier angekündigt. Das teuflische Ding war kurz vorher extrem launisch und ich hatte nicht genug Cojones, die olle Keule zum Einsatz zu bringen, geschweige denn auf der Turnierrunde zu zähmen. Aber ganz ganz sicher das nächste mal ;-)